Was ist intrinsische Motivation?

Die intrinsische Motivation ist die innere, aus sich selbst entstehende Motivation eines jeden Menschen – bestimmte Tätigkeiten macht man einfach gern, weil sie Spaß machen, sinnvoll oder herausfordernd sind oder interessant erscheinen. Intrinsisch motivierte Tätigkeiten werden – im Gegensatz zu extrinsischen Motiven – um ihrer selbst willen durchgeführt und nicht, um eine Belohnung zu erhalten oder eine Bestrafung zu vermeiden.

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Dabei schließen sich intrinsische und extrinsische Motive nicht unbedingt aus. Ein Mitarbeitender kann z. B. seiner/ihrer Arbeit sowohl aus Spaß an der Arbeit als auch dem Wunsch nach angemessener Bezahlung, Erfolg und Macht nachgehen. Viele Handlungen werden daher durch eine Kombination von intrinsischen und extrinsischen Motiven durchgeführt.

Thema Motivation: intrinsisch oder extrinsisch

Für viele spielen extrinsische Anreize bei der Motivation eine Rolle. So wird zum Beispiel versucht Mitarbeiter mit einer meist monetären Belohnung dazu zu bewegen motiviertes Verhalten an den Tag zu legen. Dagegen steht die intrinsische Motivation. Sie entsteht aus einem inneren Antrieb und gilt als wichtigste und intensivste Form der Motivation. Wir teilen Steven Reiss‘ Auffassung, dass ein Mensch nicht extrinsisch motivierbar ist – was nicht bedeutet, dass er nicht auf externe Anreize reagiert. Wir sind der Überzeugung, dass es nur intrinsische Motive gibt und demnach intrinsische Reaktionen auf externe Anreize (Belohnungen oder Bestrafungen).

„Intrinsische Motive (Lebensmotive) haben zwei Eigenschaften: Was gewünscht wird, ist das Universelle in der menschlichen Motivation. Wie viel allerdings davon gewünscht wird, ist das Spezifische der menschlichen Motivation. Wir alle wollen die gleichen Dinge, aber nicht im gleichen Ausmaß. Jeder von uns hat die gleichen 16 Lebensmotive, aber wir priorisieren sie unterschiedlich. Wie ein Individuum die 16 Lebensmotive priorisiert, offenbart dessen Persönlichkeitsmerkmale und Grundwerte.“ - Steven Reiss

Natürlich gibt es zahlreiche Studien, die uns zeigen, dass wir auf extrinsische Anreize – wie zum Beispiel finanzielle Anreize – reagieren. Aber es gibt genauso viele Studien, die aufzeigen, dass Menschen darauf nur in besonderer Form und auf begrenzte Weise reagieren.

Intrinsische Motivation zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass wir Freude an einer Aufgabe haben. Wir gehen einer Tätigkeit also nach, weil sie uns Spaß macht. Wir brauchen hierfür keine Belohnung oder Bestätigung, um uns zu motivieren. Das Verhalten an sich ist Belohnung genug, ohne dass es auf einen rationalen Zweck ausgerichtet sein muss. Die begonnene Arbeit, mit dem wir ein bestimmtes Ziel verfolgen, wird auch dann aufrechterhalten, wenn wir keine extrinsische Motivation erhalten bzw. einer Bestrafung entgehen wollen.

Gegenüberstellung: extrinsische und intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation ist eine innere Motivation – wir lernen und handeln dann aus einer inneren Antriebskraft heraus. Wenn Du intrinsisch motiviert bist, dann bewältigst du auch große Aufgaben und hast dabei sogar gute Laune, denn es macht Dir Spaß und Du ziehst eine persönliche Befriedung daraus aus eigenem Antrieb – zum Beispiel in der Arbeit – etwas zu erreichen.

Intrinsische Motivation

Intrinsisch stammt vom lateinischen „intrinsecus“ ab und bedeutet so viel wie im Inneren oder innerlich. Die intrinsische Motivation ist somit ein Verhalten, das auf einem inneren Antrieb beruht. Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation braucht sie keine externe Belohnung, um ihre Wirkung zu entfalten. Die intrinsische Motivation bewegt uns dazu, Aufgaben zu bearbeiten, Herausforderungen anzugehen oder zu handeln, weil man es um seiner selbst willen macht.

Intrinsische Motivation ist dafür verantwortlich, dass wir mit voller Leidenschaft an eine Sache herangehen – sei es ein Hobby, eine Sportart oder ein Themengebiet, welches uns interessiert. Jemand, der intrinsisch motiviert ist, übt eine Tätigkeit aus, weil er sie interessant findet, grundsätzlichen Spaß daran hat oder sie als besonders sinnvoll empfindet.

Extrinsische Motivation

Extrinsisch stammt vom lateinischen „extrinsecus“ ab und bedeutet so viel wie von außen. Extrinsische Motivation ist also ein Verhalten, dass von äußeren Anreizen herbeigeführt wird. Wir machen somit etwas nicht, weil es uns persönlich befriedigt, sondern weil wir dafür etwas erhalten. Das können finanzielle Anreize, Belohnungen, Lob Anerkennung oder Wertschätzung sein aber auch die Angst vor den Konsequenzen, wenn wir eine Aufgabe nicht erfüllen.

Extrinsische Motivation bringt uns also dazu, auch Dinge zu tun, auf die wir eigentlich keine Lust haben. Wir wollen aber am Monatsende das Gehalt, ein Lob von der Führungskraft oder als besonders motivierte Menschen gelten.

Wahrscheinlich hast auch Du im Laufe Deines Lebens beide Arten von Motivation erlebt. Vielleicht beim Lernen in der Schule – intrinsisch hat es dich motiviert, weil Du gerne mehr über ein Thema wissen wolltest, extrinsisch weil du eine gute Note wolltest.

Motivation von innen heraus fördern

Individuen, die eine intrinsische Motivation haben verfügen über eine starke innere Antriebskraft. Sie haben ein hohes eigenes Engagement und verfügen über die Kompetenz, auch größere Hürden in Kauf zu nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie bringen mit Freude Leistung und sehen darin auch einen Anlass, sich selbst zu verwirklichen.

Intrinsische Motivation führt in jedem Bereich zum Erfolg – ob in der Schule, im Beruf, in der Partnerschaft. Motivierte Mitarbeiter sind im beruflichen Kontext eine wichtige Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg. Unternehmen verfügen jedoch nur bedingt über die Option, auf ihre Mitarbeiter*innen einzuwirken. Eine extrinsische Belohnung oder andere äußere Anreize haben meist nur einen Kurzzeit-Effekt, wenn die grundlegen Lebensmotive am Arbeitsplatz nicht erfüllt werden. 

Wie entsteht intrinsische Motivation?

Motivation entwickelt sich aus dem Bestreben, unsere eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Dieses Verlangen zeigt sich dann in konkreten Handlungsmotiven. Bekannte Modelle zum Thema Motivation sind unter anderem die Bedürfnispyramide von Maslow oder die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg. Beiden Modellen liegt eine Schwäche zugrunde: Sie gehen von einem impliziten Menschenbild aus, das einerseits notwendig ist, um Theorien zu untersuchen, andererseits in den genannten Fällen immer einseitig geblieben ist. Wissenschaftliche Überprüfungen sprechen zudem nicht für diese Modelle. Um also ein annähernd realistisches Menschenbild zu erhalten, muss man von einer Vielzahl handlungsleitender Einzelbedürfnisse ausgehen.

Eine ganz neue Untersuchung zum Thema Motivation legte 2000 Steven Reiss vor. Sein Buch „Who am I“ war eine der am meisten zitierten Studien im angloamerikanischen Raum. Steven Reiss legt mit seiner Studie nicht nur einen völlig neuen Beitrag zum Thema der Motivation vor, sondern hat wahrscheinlich die Persönlichkeitspsychologie revolutioniert.

Was ist das grundlegend Neue?

Steven Reiss legt mit seiner Untersuchung keine neue Typologie vor, sondern eine Persönlichkeitstheorie. Die Lebensmotive sind unabhängig voneinander, d. h. das Vorhandensein eines Motivs ist unabhängig vom Vorhandensein aller anderen Motive. Es fehlt damit also eine Motivhierarchie, wie wir sie bei den Modellen von Maslow und Herzberg gesehen haben. Das bedeutet auch, dass die Motive keiner Wertung insofern unterzogen werden, dass es höher- und niederstehendere Motive gäbe. Das heißt, kein Motiv ist dem anderen überlegen oder wird als erstrebenswerter eingestuft.

Reiss liefert mit seinem Beitrag mehr als eine Motivationstheorie.

Motive und Lebensmotive (Psychologische Bedürfnisse)

Blicken wir zuerst auf Steven Reiss’ Definition dessen, was seiner Auffassung nach ein Lebensmotiv ausmacht und sich daher von der allgemeinen Bezeichnung Motiv unterscheidet. Lebensmotive (oder ‚basic desires’) sind die treibende Kraft für die Psyche des Menschen. Sie sind daher in der Lage, eine große Bandbreite von auftretenden Verhaltensweisen zu erklären. Die 16 Lebensmotive kommen bei allen Menschen vor, allerdings unterscheiden sich Menschen darin, welche unterschiedlichen Prioritäten sie diesen Lebensmotiven zuweisen.

Wenn wir das Lebensmotiv eines Menschen kennen, werden dadurch auch andere Aspekte seiner Persönlichkeit und seines Verhaltens verstehbar und erklärbar, wie beispielsweise seine Wertvorstellungen oder in welcher Weise er seine Beziehungen zu anderen gestaltet. Wenn wir wissen, welches Lebensmotiv für eine Person

eine hohe Priorität aufweist und wir nun die individuellen Motivkombinationen der Person betrachten, können wir mit statistisch relevanter Gültigkeit das Verhalten einer Person antizipieren.

Steven Reiss nennt 5 Aspekte, die bei der Unterscheidung Motiv und Lebensmotiv relevant sind. Während ein Motiv ganz generell Wünsche, Sehnsüchte, Bestrebungen und psychologische Bedürfnisse umfasst, stellt das Lebensmotiv eine bestimmte Art von Motiv dar. Ein Lebensmotiv definiert sich über 5 Eigenschaften:

  1. Universelle Motivation: Universelle Motive besitzen Relevanz für alle Menschen (und Tiere). Lebensmotive haben demnach eine genetische Grundlage.
  2. Psychologische Bedürfnisse: Einige Grundbedürfnisse müssen befriedigt sein, damit wir überleben können, wie z. B. Essen. Andere müssen befriedigt werden, damit wir das Leben als sinnvoll empfinden, wie z. B. Neugier. Grundbedürfnisse zu befriedigen ist nur temporär möglich, denn nach einiger Zeit melden sie sich erneut und müssen wieder befriedigt werden. Wenn wir etwas essen, werden wir nach einiger Zeit wieder hungrig, wenn wir unsere Neugier befriedigt haben, werden wir uns nach einiger Zeit wieder für etwas interessieren. Das bedeutet, dass Grundbedürfnisse uns veranlassen, bestimmte Häufigkeiten des Bedürfnisses zu benötigen. Grundbedürfnisse können also nur eine Zeit lang befriedigt werden, bevor sie erneut „Appetit“ auslösen. Da Grundbedürfnisse also nur temporär zu befriedigen sind, bevor sie neuerlich befriedigt werden wollen, bezeichnet Steven Reiss diese als Lebensmotive.
  3. Intrinsische Motivation: Menschen versuchen, ein Lebensmotiv ausschließlich aus dem Grund zu befriedigen, weil es genau das ist, was sie wollen. Unterschiedliche Lebensmotive können aber das gleiche Verhalten motivieren. Ein Mensch, der sich beispielsweise sehr ordentlich verhält, kann dies tun, weil ihm Struktur und Ordnung wichtig sind (Lebensmotiv Ordnung) oder er verhält sich strukturiert und ordentlich, um kritisches Feedback seitens seiner Führungskraft zu vermeiden (Lebensmotiv Anerkennung).
  4. Intrinsische Wertvorstellungen: Motive und Wertvorstellungen hängen eng miteinander zusammen. Wir können von intrinsischen Motiven auf Wertvorstellungen schließen und umgekehrt. Wenn ein Mensch beispielsweise sein Familienleben sehr schätzt und dieses genießt, können wir darauf schließen, dass dieser seiner Elternrolle und seinen Kindern einen hohen Wert beimisst. Wenn eine Person durch Ehre stark intrinsisch motiviert ist, wird sie dem aufrechten Charakter einen hohen Wert beimessen.
  5. Psychologische Bedeutsamkeit: einige universelle Motive haben keine psychologische Relevanz, wie z. B. eine konstante Körpertemperatur aufrecht zu erhalten (Prinzip der Homöostase) oder trinken zu müssen.

Zusammengefasst geht intrinsische Motivation mit der Freude am jeweiligen Tun und mit Interesse an der Sache einher. Sie braucht keine äußeren Anstöße wie die extrinsische Motivation. Besonders stark sind wir dann motiviert, wenn unsere Aufgaben zur Ausprägung unsere Lebensmotive passen. Jemand der zum Beispiel das Lebensmotiv „körperliche Aktivität“ sehr gering ausgeprägt hat, wird keine Motivation in sportlicher Aktivität an sich finden. Anders bei jemanden, der dieses Motiv stark ausgeprägt hat, dieser wird aus einem inneren Antrieb heraus handeln, der für sich schon Anreiz genug ist.



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